Ganztagsfahrt - Geopfad Weilburg (Nachholtermin)


Samstag, 17. Juni 2023.

Leitung: Prof. Dr. W. Franke u. Dr. M. Breitbach

Thema: Wanderung auf dem Geopfad Weilburg (Geopark Westerwald/Lahn/Taunus)

Teilnehmerzahl: 20 Personen; private Anreise.

Treffpunkt um 9.00 Uhr in Weilburg in der Straße „Im Bangert“. Zu erreichen mit PKW über die B 49, Abfahrt nach Löhnberg, in Weilburg über die Lahnbrücke, dann links ab und durch den Straßentunnel, gleich nach der Ausfahrt rechts ab auf die Straße „Im Bangert“, dort Parkmöglichkeiten.

Wanderung mit Führung auf dem neu angelegten Geopfad:
Start vom Parkplatz durch Weilburg, reine Gehzeit ca. 2 Stunden mit Stopps für Erläuterungen. Mittagspause mit Selbstverpflegung (Rucksack empfehlenswert). Der zweite Teil nachmittags beginnt mit der Überfahrt auf dem Rollschiff, reine Gehzeit ca. 1 h 20 Minuten, voraussichtliches Ende um ca. 16.45 Uhr. Im Anschluss besteht Möglichkeit für geselliges Beisammensein.

Kosten pro Person: 2,50 € (Rollschiff 0,50 €, Begleitbroschüre 2 €)

Anmeldungen bitte an info@ohg-giessen.de oder telefonisch an 0151-74244817 richten, sie werden nach dem zeitlichen Eingang berücksichtigt.

Geologie von Weilburg und Umgebung: Gesteine und Erzlagerstätten in einem Meeresbecken der Devon- und Unterkarbon-Zeit vor ca. 385–340 Millionen Jahren.

Im Devon lag Hessen in einem Meeresbecken, dessen Ablagerungen von Portugal bis Oberschlesien zu verfolgen sind. In Nord-/Süd-Richtung reichte dieses Becken von Südskandinavien bis in den heutigen Odenwald und Spessart. Es wird – nach Aufschlüssen im Rheinischen Schiefergebirge und Harz – als das "rheno-hercynische" B. bezeichnet. Das Schiefergebirge besteht hauptsächlich aus Sand- und Ton-Schichten eines breiten Schelfes, dessen Material von der Abtragung eines älteren Gebirges in Skandinavien stammt.

Im Lahn- und Dill-Gebiet finden sich Sedimente und Vulkangesteine des südlich angrenzenden tieferen Beckens. Dazu gehören rote Tonsedimente (ähnlich dem heutigen roten Tiefseeton) und Ablagerungen von Schlamm- und Trübeströmen. Weitverbreitet sind untermeerische Basalt-Ergüsse und vulkanische Tuffe. Meerwasser ist in die eisenreichen vulkanischen Gesteine eingedrungen und hat Eisen gelöst, das dann in untermeerischen Quellen als Hämatit ("Blutstein") ausgefällt worden ist. Diese "Roteisenerze" waren bis 1983 ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der – zusammen mit Eisenerzen aus dem Siegerland und der Steinkohle aus dem Ruhrgebiet – die Industrialisierung Deutschlands ermöglicht hat. Frei nach Bill Clinton: "It´s the geology, stupid!"

Die guten Aufschlüsse im tief eingeschnittenen Lahntal verdanken wir der Hebung des Schiefergebirges über einer Aufstiegszone im Erdmantel (mit Scheitelpunkt bei Koblenz). Die Lahn fließt ab Gießen in das Gebirge hinein. Der Flusslauf mit seinen Schleifen war schon vor Beginn der Hebung angelegt und hat sich in das aufsteigende Gebirge eingeschnitten.

Einzelheiten sind der Broschüre zum Geopfad zu entnehmen.

Zurück zu Aktuelles

„Und in allen Gegensätzen steht ...

... – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky)