Vortrag (10.12.2025): Prof. Dr. Gerd Schwerhoff, Dresden: Der Bauernkrieg von 1525 – Osthessen im interregionalen Vergleich


Der OHG lädt herzlich ein zu einem

Vortrag am Mittwoch, dem 10. Dezember 2025 um 19 Uhr
im Netanya-Saal im Alten Schloss am Brandplatz.

Der Bauernkrieg von 1525 besaß viele unterschiedliche Gesichter, je nachdem, welche Region man in den Blick nimmt. An Fulda und Werra begann er vergleichsweise spät und endete früh; spektakuläre Höhepunkte sind kaum zu verzeichnen. So fristet das Geschehen in der einschlägigen Geschichtsschreibung eher eine Randexistenz. Der Vortrag will aufzeigen, dass sich der Bauernkrieg anhand des regionalen Beispiels besser verstehen lässt, und zwar in doppelter Weise: Vom Ablauf und von den Forderungen her stehen die Geschehnisse in der Region zum einen beispielhaft für das gesamte Aufstandsgeschehen, der auf dieser Grundlage als ein zusammenhängender Massenaufstand fassbar wird. Zum anderen besitzt die regionale Aufstandsgeschichte durchaus sehr eigene und einzigartige Aspekte, die für Ausgang des Bauernkriegs im gesamten Süden des Reiches gewissermaßen strategische Bedeutung besaßen.  

Der Referent: Prof. Dr. Gerd Schwerhoff
Studium der Geschichtswissenschaft, Soziologie und Pädagogik an den Universitäten Köln und Bielefeld. Promotion 1989 zum Thema „Köln im Kreuzverhör. Kriminalität, Herrschaft und Gesellschaft in einer frühneuzeitlichen Stadt“, und Habilitation 1997 zum Thema „Zungen wie Schwerter. Blasphemie in alteuropäischen Gesellschaften 1200 – 1650“. Seit 2000 Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden; ab 2024 dort Seniorprofessor. Tätigkeit als Herausgeber und Autor zu zahlreichen Themen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Arbeiten. Aus seinem reichen Forscherleben seien nur die jüngsten Arbeiten genannt, diejenigen zum „Bauernkrieg. Unruhen und Revolten am Beginn des 16. Jahrhunderts“ (2024), „Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung, 2., durchgesehene Auflage (2025), sowie „Was war der Bauernkrieg? Neue Forschungen am Vorabend seines 500. Jubiläums (2025); Herausgebertätigkeit zu seinem Forschungsschwerpunkt mit „Jenseits der Kritik? Praktiken von Schmähung und Herabsetzung im Zeitalter der Aufklärung“ (2025).

Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

Bitte beachten Sie auch unseren Flyer mit Vortrags- und Exkursionsprogramm 2025/26 und die entsprechende Pressemitteilung.

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„Und in allen Gegensätzen steht ...

... – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky)