Vortrag (12.02.2020): Prof. Dr. Felix Teichner, Der Kalsmunt über Wetzlar – oder wie die archäologische Bodenforschung die historischen Quellen zu ergänzen vermag


Der OHG lädt herzlich ein zu einem

Vortrag am Mittwoch, 12. Februar 2020 um 19 Uhr im Netanya-Saal im Alten Schloss am Brandplatz.

Der nächste Vortrag des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen (OHG) stellt Ergebnisse aus der archäologischen Bodenforschung auf dem Kalsmut über Wetzlar vor. Referent Prof. Dr. Felix Teichner lehrt seit 2013 am Vorgeschichtlichen Seminar der Universität Marburg.

Ausgrabungen in der Burgruine Kalsmunt im Sommer 2018. Interessierte Wetzlarer Bürgerinne und Bürger informieren sich über die neuesten Forschungsergebnisse der Marburger Archäologinnen und Archäologen.

Hoch über der Metropole des Lahn-Dill Kreises, der ehemaligen Reichsstadt Wetzlar, thronen die noch heute markant ins Auge springenden Überreste der einst wohl prächtigen mittelalterlichen Burganlage auf einer inzwischen stark bewaldeten Basaltkuppe. Durch die wechselnden Besitzverhältnisse und eine bedauerlich Tradition des Steinraubes durch die Wetzlarer Stadtbevölkerung, ist die einstige Ausdehnung der Anlage heute über weite Strecken oberflächlich nur noch in ihren Grundzügen zu erahnen. Die Forschungsgeschichte des Kalsmunt setzt, wie so häufig, in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein, als interessierte Bürger und Vertreter des Wetzlarer Geschichtsvereines, erste Sicherungsmaßnahmen auf dem Plateau vornahmen. Zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg versuchte der Heimatforscher Karl Metz durch einzelne Freilegungen in und um den Wohnturm Einblicke in die Historie der Burganlage zu bekommen. Ihm ist auch die erste moderne Planaufnahme der noch erhaltenen Baustrukturen zu verdanken.

Seit 2014 erforschen nun Studierende des Marburger Vorgeschichtlichen Seminars mit Unterstützung des Fördervereins Kalsmunt e.V. die bislang als typische staufische Burganlage geltene Gesamtensemble. Nicht-invasive Prospektionen und archäologische Sondagegrabungen der Marburger Wissenschaftler ermöglichen inzwischen einen differenzierteren Blick auf den Baubestand der mittelalterlichen Burg und sprechen für eine Befestigung der Bergkuppe über dem Zusammenfluß von Lahn und Dill schon lange vor der Zeit Friedrich Barbarossas, der in der Reichsfestung Silbermünzen prägen ließ.

Auch Nicht-Mitglieder sind stets willkommen. Es wird kein Eintritt erhoben, Spenden sind willkommen.

Bitte beachten Sie auch unser aktuelles Vortragsprogramm.

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„Und in allen Gegensätzen steht ...

... – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky)